TTT #6: Was ist der Einkommensteuertarif?
Wenn man wissen will, wie viel Steuern man auf sein Einkommen zahlen muss, dann kommt der Einkommensteuertarif ins Spiel. Einkommen – wie gesagt, zu versteuerndes Einkommen („zvE“). Also nicht etwa alles, was so bei einem auf dem Bankkonto landet.
Und wie hoch ist jetzt der Einkommensteuertarif (man kann auch Steuersatz sagen)? Kommt darauf an. Im Prinzip hängt der Steuersatz davon ab, wie hoch das zvE ist. Wer mehr hat, zahlt auch mehr. Aber das im doppelten Sinn! Denn es ist klar, dass 20 Prozent von 10.000 Euro weniger sind als 20 Prozent von 100.000 Euro. Im doppelten Sinn zahlt der, der mehr hat, auch mehr, weil der mit 100.000 Euro nicht nur einen Steuersatz von 20 Prozent hat, wenn der mit 10.000 schon mit 20 Prozent belastet wird.
Unser Einkommensteuertarif ist also nicht linear, er steigt vielmehr progressiv. Der persönliche Steuersatz erhöht sich also mit steigendem zvE. Der Einkommensteuertarif beginnt in der Nullzone, dem Grundfreibetrag. Bis dahin wird 0 Prozent Einkommensteuer gezahlt. Kommt man über den Grundfreibetrag hinaus, dann liegt der Einkommensteuertarif zwischen 14 Prozent und 42 Prozent bzw. 45 Prozent. Verdient man also nur wenig, zahlt man vielleicht 14 Prozent, verdient man viel, dann 42 Prozent und verdient man mittelmäßig, dann irgendwo dazwischen. Der Spitzensteuersatz liegt eigentlich bei 42 Prozent. Verdient man allerdings sogar mehr als 250.731 Euro, dann sind es 45 Prozent. Der Gesetzgeber hat dies die „Reichensteuer“ genannt.